Als am 27. Mai 1930 der Musikzug gegründet wurde, sprach man von einer „Bereicherung der Wehr“. Spontan wurde Geld gespendet, z. B. von Otto Worthmann 100,- Mark, von Georg Koch 20,- Mark. Dieser Wertschätzung ist der Musikzug voll und ganz gerecht geworden. Man musizierte auf Feuerwehrfesten, Fohlenmärkten; brachte Ständchen auf Silber- und Goldenen Hochzeiten und sorgte für „Entspannung“ auf Generalversammlungen. Man war wohl sehr penibel in der Auswahl der Spielleute. Kamerad Heinrich Sinn, der gerne als Trompeter mitgemacht hätte, wurde abgewiesen, weil er nicht die „geeigneten“ Lippen hatte.
Leider gingen die meisten Instrumente nach 1945 verloren, so dass der Musikzug nach dem Kriege nicht mehr existieren konnte. Dieser Tatsache trauerte man sehr nach.
Es vergingen aber noch 11 Jahre, bis wieder in der Wehr musiziert werden konnte. Unter großem Einsatz des Kameraden Paul Willi Fricke gelang es, am 6. Juni 1956 einen Spielmannszug zu gründen. Der erste öffentliche Auftritt war das Ständchen auf der Silberhochzeit des Kam. Otto Schröder unter der Leitung von P.W. Fricke. Mit Gründung des Spielmannszuges traten 7 junge Männer in die Wehr ein. Der Spielmannszug machte gute Fortschritte und konnte bald an die alte Tradition des Musikzuges anknüpfen.
Eine Bereicherung für den Spielmannszug war die Stiftung von
„Fürst-Pless-Hörnern“ durch den Leiter P.W. Fricke.
Später kamen 4 Fanfaren hinzu.
Die Fanfarentücher stiftete Kamerad Adolf Lüchau.
Auch andere Kameraden, deren Namen nicht bekannt sind, stifteten Geld oder Instrumente. Später übernahm Günther Peters die Leitung. In seinen Händen lag die Ausbildung der Spielleute. Es wurde auch auf Schützenfesten gespielt. Dadurch floss Geld in die Kasse, so dass weitere Instrumente gekauft werden konnten.
Durch die Verpflichtung, auf dem Lauenburger Schützenfest zu spielen, wurden von Seiten der Lauenburger Schützengilde Instrumente zur Verfügung gestellt. Ansonsten trug sich der Spielmannszug selbst.
Weil es an männlichem Nachwuchs fehlte, wurden 1969 Jungen und Mädchen aufgenommen. Das Interesse der Jugendlichen am Musizieren ließ mehr und mehr nach, so dass bedauerlicherweise 1977 der Spielmannszug aufhörte zu existieren.
Quelle: Festschrift zum Kreisfeuerwehrtag vom 29.-31. August 1980