Die Familie Mojen hatte 1906 von einer Familie Kruse das heute in der Nähe der Elbbrücke gelegene Gasthaus mit 22 Morgen Land gekauft. Die Mojens kamen aus Fischbek südlich von Hamburg und hatten dort Grundbesitz und u.a. eine Kiesgrube. Von dem Erbanteil des Geldes aus der Veräußerung der Liegenschaften in Fischbek wurde das Hohnstorfer Anwesen gekauft.
Ende 1920 wurde das Kolonialwarengeschäft aufgegeben, dafür ein Saal angebaut, auf dem der MTV Hohnstorf/Elbe bis nach dem 2. Weltkrieg noch seine Übungsstunden abhielt. Zum Gasthaus gehörten eine Poststelle und die Telefonzentrale der Region. An dem Klappenschrank der Telefonzentrale machte ein Frl. Bohm ihren Dienst, in der Mittagspause wurde sie oft von der damals zwölfjährigen Bärbel Evers (heute Meyer) vertreten.
Ferner gehörten eine große Viehwaage und eine ESSO-Tankstelle zum Anwesen. Die Tankstelle, die bis zum Bau der Bundesstraße im Betrieb war – unsere Dorfstraße war früher die Kreis- und Hauptdurchgangsstraße – stand an dem Ort, an dem jetzt die Litfaßsäule (mit dem Frosch obenauf) steht.
Peter Mojen, der Großvater von Bärbel Meyer, hatte keinen Nachfolger für seine Gaststätte, denn sein Schwiegersohn war im Krieg gefallen, deshalb veräußerte er 1957 das Anwesen an Paul Kößler. Die Familie Kößler kam aus Bardowick. Die Poststelle wurde dann aufgegeben.
Doch immer mehr Gaststätten mussten schließen. Die Kößlers verkauften deshalb das Gelände an die Firma Hitzler, die in den Räumen Wohnungen für Fremdarbeiter und Büros einrichtete. In der Folge wurden die Tischlerei und das Holzsägewerk mit Lagerplatz von Lauenburg nach Hohnstorf verlegt und noch zusätzlich eine Lagerhalle auf dem Gelände erstellt. Aber mit dem Rückgang des Schiffbaus in den 90-er Jahren war auch die Außenstelle der Hitzler-Werft bald nicht mehr rentabel, sodass heute nur noch Wohnungen vermietet werden und das Grundstück an mehrere Kleinstbetriebe verpachtet ist.
Nach Erinnerungen von Bärbel Meyer, Dorfstr. 16 (Enkelin des Besitzers Mojen) 2012 aufgezeichnet von Jens Kaidas.